Manchmal sind es die kleinen Dinge, die ein ganzes Vierteljahr prägen. Ein Lachen beim ersten Kinobesuch, ein Seufzer nach einem schwierigen Arztgespräch, ein Schreibtreffen im Regen. Das zweite Quartal 2025 war für mich intensiv, bewegend und voller Wendepunkte. Und genau diese Geschichten möchte ich heute mit dir teilen.
Familie: Windeln, Wunder und Wendepunkte
Im April war es so weit: Unsere Tochter sagte ganz offiziell Tschüss zur Windel. Ein Meilenstein, der für uns mehr war als nur ein praktischer Fortschritt. Es war der erste Schritt in Richtung Selbstständigkeit. Und mit dem ersten Kindergeburtstag, den sie bewusst gefeiert hat, wurde mir wieder klar, wie schnell die Zeit vergeht.
Im Mai entdeckte sie Zöpfe und Kleider für sich – und damit auch ein ganz neues Selbstgefühl. Unser Familienurlaub auf Schloss Duncan war genau das, was wir gebraucht haben: Natur, Spiel und Spaß für die Kinder sodass sich die Eltern auch mal entspannt zurücklehnen können beim Beobachten.
Im Juni folgten weitere Premieren: Zoes erstes Kinoerlebnis. Ihre Augen strahlten und ich konnte kaum glauben, wie viel sie in so kurzer Zeit gewachsen ist – innerlich wie äußerlich.
Herausforderungen: Diagnose, Zweifel und Dankbarkeit
Zum Ende des ersten Halbjahres im Februar äußerten die Lehrer den Verdacht auf eine Konzentrationsstörung bei Kilian. Dafür bin ich sehr dankbar, denn so konnte ich rechtzeitig alle nötigen Untersuchungen in die Wege leiten. Der Kinderarzt überwies uns an einen Kinder- und Jugendpsychiater, und parallel bekam Kilian eine Verordnung für Ergotherapie.
Zu diesem Zeitpunkt ging ich noch davon aus, dass sich Kilian vielleicht nicht ausreichend ernährt oder sich einfach noch an Schule und Stifthaltung gewöhnen muss. Schon im Kindergarten hatte er kaum gemalt – ich vermutete eine motorische Überforderung seiner Handmuskulatur.
Dank intensiver Recherche und der etwas formlosen Anfrage bei sämtlichen Kinder- und Jugendpsychiatern ergatterte ich nach einem Monat tatsächlich einen Termin. Der erste Eindruck war allerdings ernüchternd: Ich verstand sofort, warum dort so schnell Termine frei waren. Der Therapeut wirkte auf mich wie der personifizierte Tod – eingefallene Wangenknochen, schwarze Kleidung, monotone, emotionslose Sprache. Die Praxis befand sich in einem separaten Zimmer seiner Mietwohnung in Lübeck. Ich war kurz davor, zu wechseln – was aber zwei Monate Wartezeit ohne weiteren Fortschritt bedeutet hätte.
Trotz allem überzeugte mich seine fachliche Kompetenz beim ersten Gespräch. Ich blieb – und bin heute sehr froh darüber. Nach mehreren Fragebögen und zwei weiteren Tests bestätigte sich der Verdacht: Kilian hat ADS.

Im anschließenden Gespräch mit der Klassenlehrerin erfuhren wir, dass Kilian auf Probe in die zweite Klasse versetzt wird. Das heißt, es wird am Ende des ersten Halbjahres entschieden, ob er dort bleiben kann oder die erste Klasse wiederholen muss. Einerseits wäre das für ihn emotional belastend – er könnte denken, er sei „zu dumm“, was absolut nicht der Fall ist. Andererseits weiß ich inzwischen, dass die Wiederholung von Lernstoff oft hilfreich ist. Und er hätte in der Parallelklasse Freunde aus dem Kindergarten, die ihn mögen, wie er ist.
Ein Arbeitskollege, der selbst ADHS hat, erzählte mir, dass er sich als Erwachsener wünscht, er hätte früher Medikamente bekommen. Seine Familie habe seine Probleme damals nicht ernst genommen. Aufgrund dessen hat er den Kontakt komplett abgebrochen. Das hat mich nachdenklich gemacht – genau wie mein Wunsch, dass mein Sohn eine ganze Schulstunde lang Freude am Lernen haben kann, nicht nur die ersten zehn Minuten. Danach ist er oft erschöpft, obwohl er so gerne weitermachen würde. Ich liebe meinen Sohn – besonders seine experimentelle, kreative Seite. Deshalb schaue ich genau hin. Sollte ich feststellen, dass ihn eine medikamentöse Therapie negativ beeinflusst, werde ich den Fokus wieder ganz auf Verhaltenstherapie legen. Wichtig ist für mich: flexibel bleiben, ausprobieren, reflektieren – und bei Bedarf den Plan anpassen.
Schreiben: Fokus, Freundschaft und neue Ideen
Seit meinem Abschluss im November 2023 wollte ich eigentlich zügig aus der Romanwerkstatt austreten, um mich voll und ganz meinem Romanprojekt zu widmen. Leider hatte ich noch fünf offene Coachings, die ich erst im April und Mai dieses Jahres erfolgreich abschließen konnte. Anderthalb Jahre später habe ich dann endlich meine Mitgliedschaft bei der Romanschule gekündigt – nicht, weil sie schlecht ist, sondern weil ich mich auf mein Projekt konzentrieren und weniger Ablenkung haben möchte. Besonders mit Familie und einem 30-Stunden-Job bleibt am Ende des Tages nur eine halbe bis eine Stunde übrig. Diese Zeit möchte ich bewusst für mein Romanprojekt nutzen.
Pünktlich zu Pfingsten habe ich mich wieder mit meinen Schreibkollegen im Schwarzwald getroffen. Wir hatten perfektes Arbeitswetter – es hat fast durchgehend geregnet. Wir waren alle super produktiv. Ich habe vier Blogartikel geschrieben und das dazugehörige Marketing vorbereitet: Instagram-Posts, Storys und Newsletter.
Meine liebe Schreibfreundin Edith hat begonnen, ihre Wandnotizen in ein A4-Buch zu übertragen. Diese Idee hat mich sofort begeistert. Ich habe zwar mehrere Ordner auf dem Rechner, aber trotzdem oft das Gefühl, den Überblick zu verlieren. Deshalb habe ich beschlossen, ebenfalls ein Story-Wiki-Buch anzulegen. Bei Temu habe ich mir radierbare Stifte in verschiedenen Farben bestellt – auch diese Idee stammt von Edith. Sie hat mir sogar den ersten radierbaren Stift zum Anfangen geschenkt 😘


Außerdem habe ich beschlossen, meine Figuren und Zielgruppen noch einmal ganz bewusst zu überarbeiten und detaillierter auszuarbeiten. Besonders, weil ich sie mir bildlich noch nicht so gut vorstellen konnte, habe ich mir Hilfe von der KI geholt. So konnte ich wunderschöne Charakterkarten erstellen. Du hast im Dezember die Möglichkeit, eine davon als Postkarte zu erhalten, wenn du dich in meinen Adventskalender-Newsletter einträgst. Wenn du mehr über meine Ziele fürs dritte Quartal erfahren möchtest, klick einfach hier 😉
Ausblick: Kleine Schritte, große Träume
Ich arbeite wieder regelmäßig an meinem Roman. Mit kleinen Schritten, klaren Deadlines und einer Methode, die mich motiviert. Ziel für das nächste Quartal: Überarbeitung beginnen, Dranbleiben, Vertrauen finden. Ich bin nicht perfekt. Aber ich bin auf dem Weg. Und vielleicht findest du dich in der einen oder anderen Zeile wieder.
Wenn du mehr über mein Romanprojekt, meine Schreibmethoden oder meine ganz persönlichen Gedanken erfahren willst, dann trag dich gern in meinen Newsletter ein. Ich nehme dich mit auf die Reise – ehrlich, emotional und echt.